Friedrich Baroh-Säule © Gabriele Spalluto
PopUp-Ausstellung
22. & 23. März, 28. & 29. März 2025, 10.30-17.30 · Ex falegnameria (Piazza Brocchi), Montagnola
Seit letztem Jahr verfügt das Museo Hermann Hesse in Montagnola über ein Atelier für lokale Gastkünstler:innen. Diese beschäftigen sich im erweiterten Sinne mit Aspekten des Lebens und Werks von Hermann Hesse.
Der erste Künstler, den wir auf die Collina d’Oro eingeladen haben, um hier ein Werk zu schaffen, war Valerio Abate. Er hat sich hier mit Ernst Jüngers Buch An der Zeitmauer beschäftigt, worüber Hesse 1960 in einer Rezension das folgende schrieb: Das Buch, das mich in letzter Zeit am längsten beschäftigt hat, ist Jüngers ‘Zeitmauer’. Jünger beschreibt darin das Ende einer Ära, eine Jahrtausendkrise. Hesse fand das Buch äusserst intelligent und lesenswert, da er darin seine eigenen Empfindungen und Gedanken bestätigt sah. Zwanzig Jahre später hat Jünger die Figur Friedrich Baroh geschaffen, eine emblematische Figur der in der Zeitmauer beschriebenen Identitätskrise.
Valerio Abate, inspiriert von der Figur Friedrich Baroh, untersucht in seiner skulpturalen Arbeit ein identitäres Thema mittels Gravuren. Dabei kombiniert er historische, literarische und künstlerische Elemente und schafft Referenzen zur Kunstgeschichte. Abate verleiht der römischen Spiralsäule, die heute ein Symbol für Dekadenz und Vergangenheit ist, eine neue Bedeutung. Sein Werk, eine deformierte Säule, wird in einem Raum präsentiert, der alles andere als feierlich anmutet, was die Wirkung noch zusätzlich verstärkt.
Kuratiert von Marcel Henry & Giacomo Agosti
Vernissage: Samstag, 22. März 2025, um 16:30 Uhr, begleitet von einer Theaterperformance von Elisabeth Sassi und Cecilia Francesca Croce.
BIO
Valerio Abate (*1994, Lugano) hat Bildende Kunst an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand sowie an der Akademie der Künste in Berlin studiert. Seit 2018 stellt er seine Werke in Italien, Deutschland und der Schweiz aus. 2019 begann er, für den Kulturkanal des RSI zu schreiben sowie seit 2020 auch für die italienische Zeitschrift Antinomie.it, die sich mit dem Verhältnis zwischen Wort und Bild beschäftigt. Im Jahr 2022 schloss er die schweizerische Ausbildung in zeitgenössischer Dramaturgie, Luminanza, ab. Seit 2023 unterrichtet Valerio Abate Bildende Kunst am kantonalen Gymnasium von Mendrisio, wo er auch lebt und arbeitet.
Valerio Abate
Elisabeth Sassi
Foto: Michela di Savino
Cecilia Francesca Croce
Foto: Marco Ragaini